Sie ist ein mit über 40 Ländern vernetzter „Global Player“, der in mehr als 60 Jahren feste Wurzeln in der Oberpfalz geschlagen hat. Der Charakter als unabhängiges mittelständisches Unternehmen in Familienbesitz soll bewahrt werden. Die Maschinenbaufirma Lippert setzt auch weiter auf den Sitz in Pressath.

Bei einem Werksbesuch informierte sich eine Abordnung des Stadtrats und der Verwaltungsgemeinschaft über Werdegang und Zukunftspläne des seit 1954 an der Böttgerstraße ansässigen Betriebs. Ursprüngliches Kerngeschäft des vor 1945 im böhmischen Karlsbad beheimateten Unternehmens seien Maschinen und Anlagen für die keramische Industrie, berichtete Geschäftsleitungsmitglied Daniel Sper. Für Firmengründer Julius Lippert, der 1971 die Pressather Ehrenbürgerwürde erhielt, sei es ein Glücksfall gewesen, dass er in Pressath, nahe bei Weiden mit seinen Porzellanfabriken, ein Grundstück günstig habe erwerben können.

Heute zähle Lippert zu den Weltmarktführern unter den Ausrüstern von Keramikproduzenten: „Unsere Kunden befinden sich in ganz Mitteleuropa, aber auch in Russland, China, Vietnam, Lateinamerika und im Iran.“ Wo in der Welt Keramik und Porzellan erzeugt würden, „haben wir unsere Hand mit im Spiel“, illustrierte Geschäftsführer Gerold Sper die Bedeutung der Firma. Zweites und immer stärker werdendes Standbein sei die Förder- und Automatisierungstechnik. Die Fertigung von Logistik- und Sortieranlagen für Pakete, Behälter oder Paletten sei infolge des boomenden Internethandels ein Wachstumsgeschäft. Großen Wert lege Lippert auf die Ausbildung von Nachwuchs-Fachkräften, merkte Daniel Sper an: „Zehn bis fünfzehn Prozent der Belegschaft sind traditionell Auszubildende, im Augenblick sind es mit 41 von 248 Mitarbeitenden sogar 17 Prozent.“

Auch mache man sich für den Ausbau der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Weiden/Amberg stark: „Weitere technische Studiengänge für Informationstechnologie (IT) und insbesondere Steuerungstechnik sind dringend vonnöten.“

Nachwuchsarbeit sei unabdingbar, denn leider sei es schwierig, in Nordostbayern den Bedarf an Fachpersonal zu decken oder Experten, vor allem aus der IT-Branche, zum Wechsel aus anderen Gegenden in die Nordoberpfalz zu bewegen. Doch wolle man Pressath treu bleiben, wünschten sich Gerold und Daniel Sper: „Wir haben hier gute Erfahrungen gemacht und sind zuversichtlich, dass es auch so bleibt.“

Bürgermeister Werner Walberer versprach der Firma die bestmögliche Rückendeckung, nicht zuletzt im Hinblick auf die Betriebserweiterungspläne in der „Ebene“. Beim Rundgang bestaunten die Besucher die Anlagen, die derzeit bei Lippert montiert werden.